Vom wilden Punk zur Wiener Klassik

 

 

Julian David trifft den Wiener Star-Tenor Laszlo nach seinem Auftritt im Festsaal des Schlosses Hellbrunn.

 

Julian David: Lieber Laszlo, gerade hast du mich mit deiner Powerstimme vor gut fünftausend Menschen in Grund und Boden gesungen (lacht). Das Tolle für mich daran war, dass wir beide dabei eine Menge Spaß hatten. Kennst du solche Situationen? Vor denen du erst ein bisschen Angst hattest, und dann war doch alles ganz toll?

 

Laszlo: (lacht) Solche Situationen kennt glaube ich jeder. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist. Vor deinen Auftritten. Da ist dieses leichte Lampenfieber, wenn du am Bühnenrand stehst und wartest. Und ab der Sekunde in der es dann losgeht, ist es einfach nur noch geil.

 

Julian David: Haha, ja, genau so war das gerade. Aber die Spannung vorab war heute etwas größer als sonst. Ich wusste schon, was mich erwartet (lacht).

 

Laszlo: Ich hatte vor Auftritten früher sogar richtig Panik und schlaflose Nächte.

 

Julian David: Letzte Woche hattest du einen Fernsehauftritt, eine Live-Sendung, mit fast sechs Millionen Zuschauern. Mit Katherine Jenkins, dem englischen Klassik-Super-Star. Größer geht fast nicht. Da musst du dann ja die Hölle durchlitten haben?!

 

Laszlo: So schlimm ist es schon lange nicht mehr. Mittlerweile habe ich das gut im Griff und genieße solche Auftritte. Aber das war tatsächlich nicht immer so. Ich habe die Musik immer schon geliebt.  Zu Schulzeiten habe ich in einer Punkband gesungen. Damals ging es mir in erster Linie darum, dabei zu sein, mitzumachen, Spaß zu haben, Teil der Gruppe zu sein. Weil wir Freunde waren. Irgendwann fingen sie dann an, mich ständig in die erste Reihe zu schieben, weil meine Stimme die prägnanteste war. Auf einmal war ich der Frontmann. Und da hörte der Spaß erst einmal auf, es war furchtbar. Vor solchen Auftritten konnte ich nicht schlafen, war nicht ansprechbar, hatte feuchte Hände und Schweiß auf der Stirne. Tunnelblick. Ich war fast blind vor Lampenfieber. Das ist heute Gott sei Dank anders (lacht).

 

Julian David: Da hatte der Wiener Punker damals wilde Panik. Vor einer großen Gruppe von Menschen zu sprechen oder aufzutreten soll ja für viele die zweitgrößte Angst überhaupt sein. Gleich nach der Angst vor dem Sterben. Wie hast du dein Lampenfieber in den Griff bekommen?

 

Laszlo: Da war dieses Spannungsfeld. Auf der einen Seite zogen mich das Singen und die Bühne unwiderstehlich an. Es war magisch. Auf der anderen Seite war da diese riesige Angst. Aber das eine war ohne das andere nicht möglich. Das hat mich zuerst in ein großes Gefühlschaos gestürzt. Doch dann habe ich gespürt, dass ich eine Lebensentscheidung treffen muss. Entweder, ich lerne mit beidem zu leben, oder ich muss es ganz lassen. Das klingt jetzt einfacher als es war. Der Moment der Entscheidung war der Schlüssel. Ab diesem Augenblick wurde es Mal für Mal besser. Das Geheimnis lag in der Entscheidung für das Singen und die Musik. Und in der Entscheidung, mich immer wieder dieser Angst zu stellen.

 

Julian David: So schön. Die Liebe zur Musik hat über das Lampenfieber gesiegt. Fast schon romantisch (lacht).

 

Immer, wenn ich einem Menschen begegne, überlege ich mir, was ich ganz besonders an ihm mag. Laszlo, an dir mag ich, dass du deinen Weg gehst. Du lässt dich nicht verbiegen. Ein Stück von diesem Weg sind wir heute zusammen gegangen. Danke dafür!

 

 

Laszlo ist der Tenor, der Wien liebt und lebt wie kein zweiter. An der Wiener Musikhochschule und am Konservatorium studierte er Gesang und ist auf der Opernbühne genauso zu Hause, wie bei Klassik-Pop-Konzerten in den größten Hallen Deutschlands. Seine Markenzeichen sind seine unverwechselbare Stimme und sein unglaublicher Wiener Schmäh. Mit der Formation ADORO stürmte er die Charts und schaffte es mit der Gruppe als erster, mit einem deutschsprachigen Klassik-Pop-Album auf #1 der deutschen Albumcharts. Aktuell arbeitet er an seinem ersten eigenen Klassik-Pop-Album, dass eine Verschmelzung von moderner, mitreißender Filmmusik und dem unverwechselbaren, gefühlsgeladnen Wiener Orchesterklang bringen wird.

 

 

Webpage: www.Laszlo-Tenor.com

Facebook: https://www.facebook.com/LASZLO.TENOR.Wien.Vienna

Und hier könnt ihr Laszlos Auftritt mit Katherine Jenkins sehen: https://www.youtube.com/watch?v=4d5ZyRcJezg